Drei Einakter von bzw. nach

Ludwig Thoma

bearbeitet von Gottfried Landes

 

 

Die Stücke spielen in unterschiedlichen Milieus im Königreich Bayern um 1900. Städtisches Bürgertum, geistige Elite und Bauernschaft werden exemplarisch unter die Lupe genommen und Ihre Scheinheiligkeiten, Schwächen und Dummheiten in Ludwig Thoma's einmaliger Art mit Humor und Satire ge- und überzeichnet.

 

Ludwig Thoma wurde am 21. Januar 1867 als 5. Kind eines Försters in Oberammergau geboren und lebte bis zum Tod seines Vaters im Forsthaus Vorderriß an der Isar, nahe der Tiroler Grenze. Danach, Ludwig war erst sechs Jahre alt, zog seine Mutter mit ihren sieben Kindern nach Forstenried bei München um. Schon als Schüler setzte er sich gegen Scheinautorität und Doppelmoral heftig zur Wehr, was zur Folge hatte, dass er häufig die Schule wechseln musste. So besuchte er die Gymnasien in Landstuhl/Pfalz, Neuburg an der Donau, Burghausen, München und Landshut, wo er 1886 das Abitur bestand. Er studierte in Aschaffenburg, München und Erlangen zunächst kurz Forstwirtschaft, dann Rechtswissenschaft.

Von 1890 bis 1893 war er Rechtspraktikant in Traunstein. 1894 ließ er sich als Rechtsanwalt in Dachau nieder. 1897 zog er um nach München, wo er mit den Mitarbeitern der satirischen Wochenschrift Simplizissimus in Kontakt kam. Es folgten erste Veröffentlichungen in dieser Zeitschrift unter dem Pseudonym „Peter Schlemihl“.

1899 gab er seine Tätigkeit als Rechtsanwalt auf und wurde fester Mitarbeiter des Simplizissimus, ein Jahr später dessen Chefredakteur. 1905 heiratete er die Tänzerin Marietta di Rigardo. Die Ehe hielt nicht lange; 1910 wurde sie geschieden. 1906 wurde Thoma zusammen mit Hermann Hesse Herausgeber der Zeitschrift „März“. Im gleichen Jahr wurde er wegen „Beleidigung einiger Mitglieder eines Sittlichkeitsvereines“ zu sechs Wochen Haft verurteilt, die er in Stadelheim bei München absitzen musste. 1908 bezog er sein Haus „Auf der Tuften“ in Tegernsee. Im gleichen Jahr hatte einer seiner größten Erfolge, das Lustspiel „Moral“, Premiere. Es folgten zahlreiche ebenso realistische wie satirische Schilderungen des bayerischen Alltags und der politischen Geschehnisse seiner Zeit, die ihn sehr populär machten.

Thomas Einstellung war bis dahin eher linksliberal gewesen. So hatte er sich mit oftmals beißender Kritik an Gesellschaft, Kirche und Staat nicht zurückgehalten. Dies änderte sich mit Beginn des ersten Weltkrieges. Er meldete sich freiwillig als Sanitäter und zog mit einer bayerischen Division an die Ostfront nach Galizien. Dort erkrankte er schwer an der Ruhr und wurde felddienstuntauglich. Den verlorenen Krieg konnte er nicht verkraften. Er verstand die Welt nicht mehr und zog sich verbittert in sein Haus zurück, wo er 1921 an Magenkrebs verstarb.

Ludwig Thoma fand in Rottach-Egern am Tegernsee seine letzte Ruhe. Seine Grabstätte liegt neben der seines langjährigen Freundes, des Schriftstellers Ludwig Ganghofer.

Quelle: www.wikipedia.de